Amelgatzen,

Erfolgreiche Sprengung einer ca. 2500 Tonnen schweren Spannbetonbrücke

Das THW unterstützte am 13.01.2018, mit zwei Sprengberechtigten Helfern aus den Ortsverbänden Hildesheim und Hameln, eine Brückensprengung bei Amelgatzen. Das ca. 60 Jahre alte und ca. 70 Meter lange Bauwerk führte die Landesstraße 431 über die Bahnstrecke Hameln-Paderborn. Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung beteiligten sich die beiden THW-Helfer bei der Sprengvorbereitung und -ausführung für die sich ein Thüringisches Unternehmen verantwortlich zeichnete.

Ziel war es, die Brücke mit einer Lockerungssprengung so zu bearbeiten, das durch Bagger ohne langwierige Stemmarbeiten die Trümmer schnell zu entfernen waren, weiterhin die Spannkonstruktion nicht gravierend zu beschädigen, um beim Absenken der Konstruktion Deformierungen des Gleisbettes zu vermeiden. Des Weiteren musste mit einer guten Dämmung Streuflug aufgrund der nahen Bebauung und der Gleisanlagen absolut vermieden werden.

Zum Einsatz kamen insgesamt 175 Kg Sprengstoff, auf der Fahrbahnplatte in 389 Bohrlochladungen. Die Zündfolge erfolgte von der Mitte nach außen, gleichzeitig wurden die Pfeiler gezündet. Mit Verzögerung im Millisekundenbereich wurden die beiden Außenfelder gleichmäßig auch von innen nach außen gezündet.

Die Verdämmung erfolgte auf der Fahrbahn mit Split. Die Abdeckung mit Rollenflies und einer ca. 1m dicken Sandlage. Die Sprengschnur wurde zusätzlich noch über eine Unterlage aus Flies geschützt. Die Pfeiler wurden mit quellendem Bauschaum verdämmt und mit 3 Lagen Flies und Maschendraht abgedeckt.

Das Sprengergebnis entsprach den Erwartungen. Auch das Gleisbett wurde durch die stürzende Last nicht deformiert. Das Zertrümmerungsergebnis der Fahrbahn entsprach ebenfalls den Erwartungen, Aufbruchhämmer waren nur für die Randbereiche und die nicht besetzten Fahrbahnteile notwendig.

Insgesamt haben sich die 3 Tage gelohnt, insbesondere das Kennenlernen des nicht elektronischen und des elektronischen Zündverfahrens, die im THW nicht gebräuchlich sind und des rationellen Einsatze bei über 400 Ladungen stellten einen hohen Nutzwert. Das Arbeiten mit dem Team der Thüringer Sprenggesellschaft war seitens der Kollegen von einer sehr großen Offenheit geprägt und hat sehr viel Spaß gemacht. Die beteiligten THW-Sprengberechtigten fühlten sich während der Arbeit voll und ganz akzeptiert und integriert. 

Text: C. Füssel, A. Weiher /  Bilder: A. Weiher


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