Schon beim Lesen der Meldeempfänger schwante den meisten Helfern nichts Gutes. Der Schleppkahn der von uns vor 2 Wochen im Hafen verlegt wurde, drohte im Rahmen der Abwrackarbeiten zu sinken. Durch das Abtrennen der achteren Schottwand lag beim Eintreffen der Einsatzkräfte das Heck schon auf Grund, und der vordere Teil nahm immer mehr Wasser auf.
In Absprache mit den Eigentümern des Wracks wurde entschieden den vorderen Teil vom hinteren zu trennen, um ein komplettes Absinken des Schleppkahns zu verhindern. Durch unsere Bergungstaucher wurde der Rumpf unter Wasser mit Hilfe eines „Prime Cut“, eine mit Sauerstoff betriebene Schneidlanze, in 2 Hälften geteilt. Die Lanze brennt dabei an der Spitze mit einer Temperatur von ca. 5000° Celsius.
Über Wasser wurde von den Bergungshelfern mit Hilfe des Schneidbrenners der Bergungsgruppe 1 gearbeitet. Nach 5 Stunden waren die Schneidarbeiten beendet. Um ein komplettes Durchtrennen des Rumpfes zu ermöglichen wurde während der Schneidarbeiten der hydraulische Spreitzer von den Tauchern eingesetzt, da kurz vor dem Trennen zu große Spannungen aufgetreten waren. Insgesamt wurden ca. 30 Tonnen Stahl abgetrennt, wobei dieser an den dicksten Stellen noch 15 mm Stark war.
Der gesunkene Teil liegt nun ca. 1m unter Wasser und wird nach Absprache mit der Unteren Wasserbehörde in den nächsten Wochen von einem Kran gehoben.
Die Abwrackarbeiten werden in den nächsten Tagen fortgesetzt.
Bilder: L. Behmann, T. Tasler, T. Beißner / Bericht: D. Grabbe